Stimmige Differenzen
Da die Bilderwelten des Malers Florian Pelka in der Galerie Tobias Schrade (Ulm, Auf der Insel 2) weder eine motivische und stilistische noch eine perspektivische Einheit kennen, wirken sie auf den ersten Blick surreal bis fantastisch. In “Black Beauty” (Öl auf Leinwand) etwa steht im linken unteren Bildteil ein kleines Pferd, das ins Bild schaut, quasi auf den vor ihm sich aufbauenden malerischen Raum. Dieser Raum hat als hinterste Ebene ein dunkles Blau, das mit Ocker, Braun und Gelb in geordneter Gestik weitgehend übermalt ist. Vor diesem differenzierten Ockergemisch hat der Künstler unvermittelt mit weißer Umrisszeichnung Häuser und einen Kaktus skizziert. Obwohl hier motivisch nichts zusammenpasst, bildet die abstrakte wie figurative Malerei mit ihren grafischen Momenten eine stimmige Komposition der Differenzen.
Wer in der Gleichzeitigkeit der verschiedensten Bildelemente eine Geschichte sucht, hat schon verloren. Der Betrachter muss sich vielmehr auf die Malerei einlassen, schauen, wie die Stilelemente für sich und als Ganzes wirken und die ganze Komposition als Klang von Formen und Farben verschiedenster Motivbereiche begreifen, die alle ihre Eigenwertigkeit behalten.