Spannend und rätselhaft
Motive aus dem Reich der Fantasie

Unter dem Titel „Zweifel und Wunder“ stellt der Maler Florian Pelka (42) jüngere Werke in der Wollhalle Güstrow aus. Der Künstler lässt sich von Werbung und Comics inspirieren. Was für ein Reichtum an Farben, was für eine Fülle an Motiven! Aber auch: Was für eine Rätselhaftigkeit! Beeindruckt steht mancher Betrachter vor Florian Pelkas Werken. Die oft großformatigen Arbeiten zeigen ungewöhnliche Bildwelten, die unterschiedliche Motive zusammenbringen. Nach Güstrow hat Pelka vor allem jüngere Bilder gebracht, entstanden vorwiegend in den Jahren 2010 bis 2013. Der Künstler setzt sich in seinen Arbeiten kaum Grenzen. Alles gerinnt zu einer spannenden und rätselhaften Motivwelt. Es ist manchmal so, erklärt er, dass sich erst im Verlauf des Arbeitsprozesses bestimmte motivische Zusammenhänge und Formen herausschälen. „Beim Verlassen der Ebene“ (2012) ist eine in Farben und Motiven beeindruckende Komposition, dasselbe gilt für „Neros Träume“ (2013), das zu langem Suchen, Staunen und Deuten einlädt. „Wir haben eigentlich nur das Klischee von den alten Römern im Kopf, wir wissen nicht, wie sie wirklich aussahen“, meint der studierte Philosoph nachdenklich. Für sein Bild „Neros Träume“ hat er jene Römer in Luftblasen gepackt, die langsam zum Himmel hinauf- oder herabsteigen – die Deutung bleibt dem Betrachter überlassen. Zu sehen sind in Güstrow auch Ausschnitte aus Pelkas Bildfolge „Die Sieben Todsünden“ (Öl auf Leinwand, 2008), zwei davon sind in Güstrow ausgestellt: „Gula“ (Völlerei) und „Superbia“ (Hochmut). In ihrer Farbenpracht haben sie auch manchmal etwas Gespenstisches. Eine Sonderstellung in der Schau nehmen die 28 Blätter des „Parzifal“- Zyklus ein, die in einem separaten Kabinett ausgestellt sind. Der gebürtige Berliner hat das 800 Jahre alte Werk des Dichters Wolfram von Eschenbach umgedeutet. „28 famose Szenen und gute Titel“ heißt der ironische Untertitel der Serie, er habe den „Parzifal“-Mythos praktisch „ins Internetzeitalter geholt“, meint Pelka. Das Werk des Künstlers Pelka spielt sich auch außerhalb der Malerei ab. Seiner Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt, auch in den Plastiken: „Hybride“ nennt Pelka jene Gebilde, die alten Wasserspeiern nachempfunden sind, wie sie früher an Kirchen zu sehen waren. Der Berliner fertigt die garstig ausschauenden Kobolde aus Bauschaum und überführt sie in eine neue Form.