Antike Helden auf dem Schaukelpferd
Der Berliner Maler Florian Pelka verbindet in großformatigen Gemälden Bildmotive aus verschiedenen Epochen.  Foto: Klose
Florian Pelka bezeichnet seine rätselhaften Bilder als „absurde Collagen“. Derzeit sind seine Werke in der Städtischen Galerie im Schwingelerhof und in der Kunst-Scheune des Kunstvereins Wesseling ausgestellt. Es sind rätselhaft-diffuse Bildräume, in die der Berliner Maler Florian Pelka den Betrachter entführt. Was sich da auf zumeist monumentalen Formaten ereignet, ist schwer zu beschreiben und nicht eindeutig lesbar. Pelka, der auf Einladung des Wesselinger Kunstvereins derzeit Ölgemälde, Papierarbeiten und Skulpturen in der Städtischen Galerie Schwingelerhof zeigt, verschränkt in seinen dicht gearbeiteten Bildern auf beunruhigende Weise Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander und verbindet Bildmotive aus verschiedenen Epochen und Zusammenhängen.

Konkretes und Abstraktes.
 Vielleicht spielt es eine Rolle, dass er ein geisteswissenschaftliches Studium absolviert hat, bevor er sich der Kunst zuwandte. Figuren aus der Mythologie treten auf, römische Feldherren und Tiere als Statthalter menschlicher Eigenschaften. Dieses Bildvokabular kombiniert er mit Elementen der modernen Konsumwelt und architektonischen Versatzstücken. In einem kunstvollen Über- und Ineinander lässt der Künstler Hochkultur auf Triviales, Menschliches auf Tierisches und Altes auf Neues treffen.
Als „absurde Collagen“ bezeichnet er selbst die Werke, die aus den Jahren 2011 bis 2015 stammen. „Neros Träume“ ist eines der zentralen Exponate betitelt. Römische Krieger erscheinen darauf in Seifenblasen als tragikomische Gestalten, deren Eroberungsvisionen längst zerplatzt sind. Die Siegesgöttin Nike platziert der Maler im Schilf inmitten von Schweinsköpfen. Antike Helden setzt er auf ein Schaukelpferd; eine klassisch-schöne Statue ist umgeben von Einkaufswagen aus dem Supermarkt. Konkretes und Abstraktes steht scheinbar zusammenhanglos nebeneinander.

Kontraste kennzeichnen auch die malerische Umsetzung. Sorgfältig ausgearbeitete Partien stehen im Gegensatz zu wilden Gesten und ruppigen Texturen, die Florian Pelka mit Besen und Rakel aufträgt. So eigenartig wie das Bildgeschehen ist auch die Farbigkeit der Werke , in der sanfte Töne neben grellen Neonfarben auftreten. Eine groteske Anmutung haben die Skulpturen, die Pelka aus Polyurethan formt und mit einer keramisch wirkenden Oberfläche versieht. Der als Ballerina verkleidete Affe und das Tanzschwein sind einem nicht sonderlich sympathisch, geradezu furchterregend wirken die garstigen schwarzen Mischwesen, die den Wasserspeiern der gotischen Kirchen nachempfunden wurden.
Die Ausstellung in der Städtischen Galerie im Schwingelerhof, Schwingelerweg 44, läuft bis zum 31. Mai. Geöffnet ist mittwochs, samstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr.