Pixelpain
Malerei von Florian Pelka

Tiefschwarz glänzen die Plastiken neben Florian Pelkas Ölbildern. Wie düstere, mittelalterliche Mischwesen aus Hund und Dämon erinnern sie den Betrachter an magische Vorstellungswelten, wuchern wie Albtraumgewächse aus der Wand. Pelka scheint auch in seiner aktuellen Ausstellung ?Bestiarium? in der Galerie Tammen die Grenzen des Natürlichen überschreiten zu wollen. Seine Motive verlassen die gewohnte Ordnung und verweigern sich jeder Klassifizierung. Bausteine von diversen Kontinenten, aus unterschiedlichen Epochen und Technologien treffen in seinen Bildwelten aufeinander. In ihrer sinnlichen Präsenz werden sie zum Spiegel menschlicher Sinneseindrücke.
Versatzstücke wie Hubschrauber, Straßenlampen, architektonische Elemente bilden mit Gorilla, Nashorn und Zwerg, antiken oder indischen Gottheiten ein Panorama, das vielfältige soziologische wie geistesgeschichtliche Bewusstseinsebenen des Betrachters im selben Moment anspricht. Die Motive funktionieren als stilisierte Zeichen einer modernen Lebenswelt ? wie Piktogramme oder Lichter, deren Quelle ebenso Neonreklamen wie elektronische Bildmedien sein könnten. Sichtbar wird hier Pelkas Auseinandersetzung mit den Methoden moderner Bildreproduktionen und damit einhergehenden Licht- und Farbgebungen auf Monitoren. Die künstliche Farbigkeit von Gelb-, Grün-, Lila- und Orangewerten steht im Kontrast zur realen Erscheinung der Dinge, und der Himmel leuchtet mehr wie ein Display. Pelka versucht im Medium der Malerei, unterschiedlichste Farbmischungen sowie deren physiologische Reaktionen auf das Sehvermögen auszuloten. Galerie Tammen + Partner, bis 4. 8.2012